Dipl.-Ing.
Rainer M. Zange
Anwendungsbezogenes
Prozeßmodell der Wandlung elektrischer Energie in Energie des Leistungsschallimpulses.
Gutachter: |
Prof.
Dr. Günter Wollenberg
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
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Prof.
Dr. Klaus Frank
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
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Prof.
Dr. Anette Müller
Bauhaus-Universität Weimar |
Promotionskolloquium am: 19. April 2000 |
Gegenstand
der Arbeit ist die Beschreibung der Wandlung elektrischer Energie in mechanische
Energie von Leistungsschallimpulsen. Entsprechend der Energiewandelkette
gliedern sich die Untersuchungen in:
- Umsatz
der Energie in der Unterwasserfunkenstrecke,
- Zusammenhang
zwischen Leistungs- und Druckzeitverlauf,
- Schalleinkopplung
in das Zerkleinerungsgut und
- Zerkleinerung
von mineralischen Werkstoffen am Beispiel Beton und Verbundglas.
Bei den Untersuchungen
zum Energieumsatz in der Unterwasserfunkenstrecke werden zur Beschreibung
der Energieumwandlung notwendige ausgewählte Abhängigkeiten
von Parametern in den einzelnen Phasen der Entladung betrachtet. Zwischen
dem Leistungszeitverlauf an der Unterwasserfunkenstrecke und einem piezoelektrisch
gemessenen Druckzeitverlauf wird ein Zusammenhang ermittelt.
Dazu sind zunächst der Versuchsaufbau und die Druckmeßaufnehmer
hinsichtlich des Signalantwort-verhaltens zu analysieren.
In den gemessenen Leistungs- und Druckzeitverläufen werden geeignete
Bewertungsparameter definiert, die auf die zeitlichen Abläufe bei
der Entstehung von Leistungsschallimpulsen begründet sind. Die Wahl
hinreichend anlagenunabhängiger Bezugsgrößen ermöglicht
einen Vergleich der Ergebnisse bei verschiedenen Entladungsverläufen.
Mit Hilfe eines linearen eindimensionalen Modellansatzes, bei dem das
senkrechte Auftreffen ebener Wellen auf ebene Schichten betrachtet wird,
werden Vorgänge beim Schalldurchgang durch querhomogene Stoffe und
Stoffschichtungen untersucht. Das Schalleitungsmodell bietet die Möglichkeit
der Betrachtungen von Belastungen in Stoffen und insbesondere an Grenzflächen
in Verbundwerkstoffen beim Schalldurchgang von Impulsen. Eine weitgehend
normierte Darstellung der Ergebnisse des Schalleitungsmodells erlaubt
eine Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Materialien und Abmessungen
(Korngrößen, Schichtdicke). Man erhält mit dem Schalleitungsmodell
Aussagen zur Einstellung der Impulsbreite und -amplitude für unterschiedliche
Materialpaarungen.
Mit dem vorgestellten
Berechnungsweg zur anwendungsbezogenen Dimensionierung eines Entladekreises
werden mit Hilfe von experimentell gefundenen Abhängigkeiten gezielt
Entladekreisparameter berechnet. Eingangsgrößen für die
Berechnung sind anlagenunabhängige Bezugsgrößen, mit denen
die Abhängigkeiten zwischen Leistungs- und Druckzeitverlauf dargestellt
wurden. Die Dimensionierung erfolgt leistungsorientiert. Mit Hilfe des
in der Hochspannungstechnik genutzten Homogenitätsgrades erfolgt
für vorgegebene Elektrodengeometrien die Überprüfung der
Zündsicherheit.
Zur Untersuchung der Zerkleinerungs- und Trennwirkung der Leistungsschallimpulse
sowie zur Überprüfung der Ergebnisse aus den vorangegangenen
theoretischen Untersuchungen werden Zerkleinerungsversuche am Werkstoff
Beton und Verbundglas durchgeführt.
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